Hinter dem Objektiv: McQueen by Suffo Moncloa
Herbst Winter 2025 wiederbelebt durch die Linse des Fotografen Suffo Moncloa
Hinter den eindrucksvollen Bildern der Herbst-/Winterkollektion 2025, die während der Show hinter der Bühne aufgenommen wurden, steht Suffo Moncloa. Seine Arbeit, die die unverwechselbaren Formen und taktilen Details der Kollektion auf den Punkt bringt, verkörpert die grundlegenden Qualitäten von McQueen. Moncloa ist ein Meister der digitalen und analogen Medien und wird für seine einzigartige Fähigkeit gefeiert, Momente der Stille und Anmut inmitten einer hektischen Umgebung zu finden, wie zum Beispiel hinter der Bühne der Galerie de Géologie et de Minéralogie in Paris.
Erzählen Sie uns, wie Sie an die Bilderstellung herangehen und welche Elemente der Fotografie Sie besonders ansprechen.
Für mich fängt es immer mit dem Charakter an: wie jemand sich gibt, wie sich seine Präsenz durch kleine Gesten oder Schweigen verändert. Schönheit ist nicht nur oberflächlich, sie ist vielschichtig und lebendig. Dann kommt das Licht ins Spiel. Es formt alles, wie das Werkzeug eines Bildhauers.
Ich denke oft an das, was Susan Sontag darüber sagte, dass Fotografien ein „fleischliches Medium“ sind, eine direkte Spur des Lichts. Fast wie ein verzögerter Lichtstrahl, der die Erinnerung und die Emotionen weiterträgt. Das ist es, was ich mit meinen Bildern erreichen möchte: Sie sollen nicht nur eine Saison lang funktionieren, sondern bei Ihnen bleiben.
Was wollten Sie mit diesen Bildern hervorrufen?
Ich versuche nicht zu sehr zu planen, was ein Bild sein soll, bevor ich es aufnehme. Ich lasse gerne Raum für Überraschungen. Aber ich habe einen Leitgedanken: Zeitlosigkeit. Selbst bei einem kommerziellen Auftrag denke ich darüber nach, wie diese Bilder in einigen Jahren aussehen könnten. Ich sehe meine Rolle darin, eine Brücke zwischen Mode und Kunst zu schlagen, indem ich der Vision einer Marke ihren Moment, aber auch ein Gefühl von Langlebigkeit gebe.
Auf welche spezifischen Elemente der Kollektion haben Sie reagiert?
Ich fühlte mich von den Schulterlinien und den viktorianischen Silhouetten sehr angezogen – sie wirkten skulptural und filmisch. Die ganze Atmosphäre war schon gewaltig: die Musik, die Bewegungen, die Art und Weise, wie Haare und Make-up die einzelnen Figuren formten.
Und vor einem weißen Hintergrund zu fotografieren, wie SJ Todd vorschlug, war brillant. Es löste den Kontext und ließ uns die viktorianischen Referenzen mit neuen Augen sehen. Es ist fast so, als würde man sich eine zeitgenössische Skulptur ansehen. Für mich war es, als würde ich die Zeit selbst fotografieren: gefaltet und neu interpretiert.
Welche Looks haben Sie besonders angesprochen und warum?
Kirsten Owens weißer Look ist mir noch gut in Erinnerung. Sie hat diese magnetische Präsenz – reif, souverän, aber mit einer leisen Art von subversiver Kraft. Für mich ging es nicht nur um das Kleidungsstück. Es ging auch darum, sie durch die Geschichte der Bilder zu sehen. Sie ist mir schon vor Jahren in einer Story von Juergen Teller für das Joe's Magazine aufgefallen, und sie hier wieder zu sehen, fühlte sich wie eine Wiederholung an. Es ist die Beständigkeit des Charakters über die Zeit hinweg.